Dividendenernte April 2023

Dividendenernte April 2023

Wie schon im vorangegangenen Monatsbericht angekündigt, habe ich im April leider kein Dividendenwachstum vorzuweisen. Rio Tinto, Anglo American, Algonquin Power und Alico haben die Dividende gekürzt. Außerdem gab es die Ausschüttung von Sixth Street Specialty Lending in diesem Jahr bereits im März statt im April.

Ich bin mir nicht sicher, ob die gesunkenen Dividendenerträge etwas damit zu tun haben, aber ich sah mich endlich dazu veranlasst einen kleinen Frühjahrsputz in meinem Depot zu machen. Eigentlich investiere ich ja eher nach den Schemata Buy & Hold 4ever bzw. Diamond Hands. Soll heißen, ich verkaufe eigentlich nie. Jetzt musste aber auch ich realisieren, dass es nicht zu meiner Dividendenstrategie passt, wenn ich mich nicht von ertragsschwachen Depotleichen trennen kann.

Welche Aktien mein Portfolio verlassen mussten, dazu komme ich im Abschnitt Aktienverkäufe. Zunächst beginnen wir aber mit der tabellarischen Übersicht meiner Dividendeneinnahmen. Los geht’s.


Meine Einnahmen durch Dividenden im April 2023

WertpapierApr 23
Acadian Timber39.39
AGNC Investment11.00
Algonquin Power & Utilities9.81
Alico2.26
American Tower8.52
Anglo American33.62
BCE19.78
BlackRock Income Trust8.03
Boston Pizza Royalties Income Fund7.50
DBS Group Holdings62.80
General Electric0.80
Gladstone Capital9.47
Gladstone Commercial8.20
Global Net Lease18.21
Horizon Technology Finance9.95
Iron Mountain28.54
Legett & Platt23.88
Main Street Capital20.35
Nexus Real Estate Investment Trust5.43
Owl Rock Capital35.81
PennantPark Floating Rate Capital18.46
Realty Income10.17
Rio Tinto52.57
Scotiabank34.25
STAG Industrial6.69
TransAlta Renewables5.75
Vermilion Energy5.45
W. P. Carey19.30
Watsco11.16
Whitestone3.67
Woodside Energy Group12.75
Summe brutto (Summe netto)543,57 (400,20)

31 Dividendenausschüttungen gingen im April auf mein Verrechnungskonto ein. Die Gesamtsumme belief sich auf 543,57 Euro brutto.

Nach Abzug aller Steuern und ohne Berücksichtigung von Freibeträgen, erhielt ich 400,20 Euro netto.
(Bruttodividenden – 26,375% = Nettodividenden).

Top 5 Dividendenzahler im April

  1. DBS Group Holdings – 62,80 Euro
  2. Rio Tinto – 52,57 Euro
  3. Acadian Timber – 39,39 Euro
  4. Owl Rock Capital – 35,81 Euro
  5. Scotiabank – 34,25 Euro

neue Dividendenzahler

Die folgenden Unternehmen hatten mir im April 2022 noch keine Dividenden gezahlt.

  • Watsco
  • Woodside Energy

Diese Liste ist dieses Mal ungewöhnlich kurz. Das heißt, dass ich in den letzten 12 Monaten kaum Aktien gekauft habe, die im April ausschütten. Sicherlich auch ein Grund für den Dividendenrückgang. Tatsächlich habe ich nur Watsco wirklich gekauft. Woodside Energy wurde mir aufgrund eines Mergers mit der BHP Group eingebucht.

Entwicklung meiner Dividendeneinnahmen

  • April 2022: 636,26 Euro brutto
  • April 2023: 543,57 Euro brutto
  • Differenz: minus 92,69 Euro brutto
  • Rückgang um: 14,57 %

Auch wenn ich die Ursachen für diese negative Entwicklung kenne, so ärgere ich mich doch darüber. Dass sich auf Jahressicht schließlich eine Steigerung meiner Dividendenerträge ergeben wird, kann mich leider nicht so richtig trösten.

Dividenden im Jahresvergleich

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Kumulierte Dividenden im Jahresverlauf:

  • 2018: Dividendeneinnahmen von Januar bis einschließlich April: 33,85 Euro (brutto)
  • 2019: Dividendeneinnahmen von Januar bis einschließlich April: 581,16 Euro (brutto)
  • 2020: Dividendeneinnahmen von Januar bis einschließlich April: 938,90 Euro (brutto)
  • 2021: Dividendeneinnahmen von Januar bis einschließlich April: 1.358,07 Euro (brutto)
  • 2022: Dividendeneinnahmen von Januar bis einschließlich April: 2.021,11 Euro (brutto)
  • 2023: Dividendeneinnahmen von Januar bis einschließlich April: 2.188,66 Euro (brutto)

Auch wenn ich in 2023 schon zum zweiten Mal keine Steigerung der Dividendenerträge erreichen konnte, in Summe liege ich im ersten Drittel des Jahres noch mit 8.29 % bzw. 167,55 Euro vorne.

Trailing twelve months:

Um einen Vergleich der zurückliegenden 12 Monate (TTM = trailing twelve months) zu ermöglichen, stelle ich auch diese Zahlen bereit.

  • Dividendeneinnahmen von Mai 2018 bis einschließlich April 2019: 1.202,41 Euro (brutto)
  • Dividendeneinnahmen von Mai 2019 bis einschließlich April 2020: 2.464,06 Euro (brutto)
  • Dividendeneinnahmen von Mai 2020 bis einschließlich April 2021: 3.167,48 Euro (brutto)
  • Dividendeneinnahmen von Mai 2021 bis einschließlich April 2022: 5.203,26 Euro (brutto)
  • Dividendeneinnahmen von Mai 2022 bis einschließlich April 2023: 7.010,06 Euro (brutto)

Monatliche Dividenden im Jahresdurchschnitt:

Aus den Einnahmen der zurückliegenden zwölf Monate ergeben sich folgende monatliche Durchschnittserträge:

  • 584,17 Euro brutto pro Monat (591,90 Euro Vormonat)
  • 430,09 Euro netto pro Monat (nach Abzug von Abgeltungssteuer und Solidaritätszuschlag, der Freibetrag wurde ignoriert)
  • Das ergibt eine Gehaltsminderung zum Vormonat um -1,31 %.

Tja, in diesem Jahr geht es mit dem Dividendengehalt mal rauf und mal runter. Hauptsache es geht insgesamt mehr rauf als runter.

Balkendiagramm: monatliche Dividendenzahlungen

Zum Vergrößern ins Bild klicken!

Das Balkendiagramm veranschaulicht auf ekelhaft brutale Weise, wie stark die Dividendenkürzungen bzw. -verschiebungen sich im April ausgewirkt haben. Es war aber ohnehin davon auszugehen, dass die hohen Ausschüttungen der Rohstoffzykliker nicht immer so weiter sprudeln werden. Trotzdem ist der Aufprall – auf dem Boden der Tatsachen – ziemlich hart.

Aktienkäufe

  • 70 x EPR Proberties (NYSE:EPR)
  • 4 x Johnson & Johnson (NYSE:JNJ)
  • 10 x LyondellBasell (NYSE:LYB)
  • 10 x Reckitt Benckiser (LSE:RKT)
  • 30 x International Paper Company (NYSE:IP)
  • 10 x Packaging Corporation of America (NYSE:PKG)
  • 4 x American Tower (NYSE:AMT)
  • 40 x BankOZK (NYSE:OZK)
  • 31 x Woodside Energy Group (ASX:WDS)

Aktienverkäufe

  • 30 x Triton International (NYSE:TRTN)

Es gab für mich keinen Grund Triton zu verkaufen. Im Gegenteil, die Geschäfte liefen gut. Leider hat sich das auch das Management von Brookfield Infrastructure Partners gedacht. Sie machten Triton ein Angebot über 85 Dollar pro Aktie. Der Deal wird zum Ende des Jahres über die Bühne gehen und dann wird die Triton-Aktie von der Börse genommen. Ich habe mich daraufhin von den Papieren getrennt.

  • 80 x Vermilion Energy (TSX:VET)

Das kanadische Öl- und Gasförderunternehmen Vermilion Energy hatte 2020 die – bis dahin monatlichen – Dividendenausschüttungen ausgesetzt. Erst 2022 nahm man die Zahlungen wieder auf, jetzt quartalsweise. Allerdings profitiert das Unternehmen nicht in gleicher Weise von den aktuell hohen Ölpreisen wie die Branchenriesen Exxon, Chevron, Shell, BP usw. Die Dividende ist entsprechend unattraktiv und für rosige Zukunftsaussichten fehlt mir bei diesem Unternehmen die Phantasie.

  • 70 x Intel (NASDAQ:INTC)

Eigentlich glaube ich nach wie vor, dass Intel die hauseigenen Probleme löst und den Turnaround schafft. Aber in welchem Zeitraum? Ich gehe von mindestens drei Jahren aus. Nicht, dass ich eine Ahnung hätte, nur ein Bauchgefühl. Jedenfalls will ich in dieser Zeit nicht mit der mageren Dividendenrendite leben, die mir Intels Dividendenkürzung eingebrockt hat. Es gibt viele attraktive Unternehmen – auch im Semiconductor-Bereich – die mir mehr zahlen.

  • 11 x General Electric (NYSE:GE)

Viel zu lange habe ich diesem Unternehmen einen Platz in meinem Depot überlassen. Hier verhält es sich im Grunde ähnlich wie mit Intel – ich glaube an die Rückkehr zur alten Stärke. Die jüngsten Zahlen zeigen auch, dass man auf dem richtigen Weg ist. Aber wie lange wird es dauern, bis wieder eine attraktive Dividende ausgeschüttet wird? Für mich auf jeden Fall zu lange. Derweil steigen und steigen die Opportunitätskosten. Also weg damit!

  • 50 x Alico (NASDAQ:ALCO)

Bei meinem Investment in den Orangenfarmer aus USA waren mir die Risiken seines Geschäftsmodells durchaus bewusst. Wie schlecht ich dann aber mit der radikalen Dividendenkürzung umgehen könnte, das war mir offenbar nicht bewusst. Dann doch lieber etwas mehr Verlässlichkeit ins Dividendendepot.

  • 2900 x First Real Estate Investment Trust (SGX:AW9U)

Schon vor Jahren hatte dieser REIT aus Singapur die Dividendenausschüttungen stark gekürzt. Dies war mein erster Kauf eines Unternehmens aus dem südostasiatischen Stadtstaat. Börsennotierte Unternehmen aus Asien sind für uns Europäer ja ohnehin nicht so transparent wie beispielsweise US-amerikanische Aktiengesellschaften. Wenn es sich dabei aber auch noch um einen verhältnismäßig kleinen REIT handelt, dann befindet man sich quasi im Blindflug. Die Depotleiche sollte eigentlich als mahnendes Beispiel dienen. Außerdem kamen immer noch ein paar Dividenden rein. Aber für die Portfolio-Hygiene habe ich diese Aktien dann doch endlich veräußert – selbstverständlich mit erheblichen Kursverlusten.

  • 20 x OHB (WKN: 593612)

Die Beteiligung an dem Satellitenbauer aus Bremen, war eine weitere Dummheit aus meinen ersten Börsengehversuchen. Eine Spekulation auf die expandierende Weltraumbranche sollte es sein. Dass Deutschland diesen Zug – wie auch alle anderen – verpassen würde, war mir damals noch nicht klar.


Fazit

Die Einbußen bei meinen April-Monatseinnahmen waren heftig. 2022 erhielt ich – vor allem von den Bergbauunternehmen Rio Tinto, BHP, Anglo American – außerordentlich hohe Dividendenausschüttungen. Es war klar, dass es nicht immer so weitergehen würde. Ich denke, darum nennt man es auch Sonderdividende.

Wichtig ist, dass ich mein Dividendendepot so aufstelle, dass die Einnahmen auf lange Sicht kontinuierlich steigen. Ausreißer nach oben, wie nach unten, sind im Grunde zu ignorieren.

Dass ich in diesem Jahr nun schon zum zweiten Mal keine Verbesserung bei den Dividendeneinnahmen verzeichnen konnte, hat mich ein wenig aus meiner gemütlichen Komfortzone gerissen. Ich habe über einige Positionen neu nachgedacht und mich für einen Verkauf entschieden. Die dadurch freigewordenen Mittel habe ich in neun Aktienkäufe reinvestiert. Alles ziemlich langweilige Dividendenlieferanten, vielleicht mit Ausnahme von EPR Properties.
Die Basis für solide zukünftige Einkommensströme sollte somit verbreitert worden sein.

mein Depot

Mein Depot kann man öffentlich bei DivvyDiary einsehen. Ein kostenpflichtiger Account ist dazu nicht notwendig. Über den folgenden Link geht es zu meinem DividendenSparer-Depot, welches ich bei meinem Broker LYNX führe:

DivvyDiary DividendenSparer-Depot


Es handelt sich hierbei weder um die Aufforderung zum Kauf, noch zum Verkauf von Wertpapieren. Ich schildere hier lediglich meine Meinungen und Erfahrungen und mache keine Anlageberatung.
Der Handel mit Wertpapieren ist mit Risiken verbunden. Dies kann auch zum Totalverlust führen.
Bitte beachte hierzu meinen Disclaimer!

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4 Kommentare

  1. Nimmst du mit den Aktien an Verliehprogrammen (wie bei Interaktive Broker) Teil und wenn ja wie hoch sind die Einnahmen daraus?
    Ich Verleihe aktuell dort z.B regelmäßig HRZN.

  2. Hallo!

    Nein, mit dieser Möglichkeit habe ich mich bisher noch nicht befasst.

    Braucht man dafür eigentlich ein Margin-Konto? Wieviel kommt denn bei deiner Verleihung von HRZN-Aktien rum?

    Viele Grüße
    Mike

    1. Ich verliehe HRZN seit fast zwei Monaten mit Zinssätzen zwischen 6-10%. Macht bei meinem kleinen Depot zwar nur ein paar Euro im Monat aus sollte aber bei deiner Menge an verschiedenen Titeln eine kleine neben Dividende sein. Und es ist wiederum Einkommen ohne etwas tun zu müssen. Bei Interactive Broker reicht mit margin Konto lediglich die Anmeldung am Programm und die Regeln alles weitere.

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