Beim letzten Monatsupdate hatte ich noch darüber spekuliert, ob es sich bei den positiven Kursentwicklungen des Juli nun um eine echte Trendwende oder um eine Bärenmarktrally handelt. Seit der Rede des Fed-Chefs Jerome Powell in Jackson Hole am 26.08.2022 wissen wir, das Tal ist noch nicht durchschritten.
Mich stört diese Entwicklung nicht. Die Notenbanken müssen mit mehr Konsequenz gegen die Inflation vorgehen, auch wenn dies die Wirtschafft vor weitere Probleme stellt. Außerdem komme ich so wieder günstiger an neue Aktien ran, was mir der aktuelle Euro-Dollar-Wechselkurs ja ein wenig vermiest.
Auch wenn die Ergebnisse der gerade zu Ende gegangenen Berichtssaison durchwachsen waren, die Dividendenausschüttungen der Unternehmen, an denen ich beteiligt bin, hat dies nicht negativ beeinflusst. Der August lief sogar außerordentlich gut. Wie gut, ist im Folgenden nachzulesen.
Meine Einnahmen durch Dividenden im August 2022
Wertpapier | Aug 22 |
---|---|
AbbVie | 27.66 |
AGNC Investment | 11.73 |
AT&T | 13.56 |
B&G Foods | 27.85 |
BlackRock Income Trust | 11.76 |
Boston Pizza Royalties Income Fund | 8.01 |
Bristol-Myers Squibb | 21.11 |
British American Tobacco | 64.66 |
CVS Health | 10.75 |
DBS Group Holdings | 25.89 |
General Mills | 21.11 |
Gladstone Capital | 8.78 |
Gladstone Commercial | 11.29 |
Hercules Capital | 49.36 |
Horizon Technology Finance | 9.87 |
JPMorgan Chase | 9.77 |
Lazard Ltd | 14.92 |
Main Street Capital | 21.09 |
Nexus Real Estate Investment Trust | 6.08 |
Omega Healthcare Investors | 65.72 |
Owl Rock Capital | 30.41 |
PennantPark Floating Rate Capital | 18.57 |
Realty Income | 12.14 |
Singapore Telecommunications | 20.49 |
STAG Industrial | 7.16 |
Stockland | 50.03 |
Tanger Factory Outlet Centers | 19.62 |
TransAlta Renewables | 6.57 |
WestRock | 12.58 |
Whitestone | 3.89 |
Summe brutto (Summe netto) | 622,43 (458,26) |
Im August konnte ich 30 mal Dividenden kassieren. Ein Tag fehlt und ich könnte sagen, dass ich quasi täglich eine Ausschüttung erhalten hätte.
Die Summe meiner eingenommenen Dividenden beläuft sich in diesem Monat auf 622,43 Euro vor Steuern.
Nach Abzug aller Steuern und ohne Berücksichtigung von Freibeträgen, komme ich auf eine Summe von 458,26 Euro (Bruttodividenden – 26,375% = Nettodividenden).
Top 5 Dividendenzahler im August
- Omega Healthcare Investors – 65,72 Euro
- British American Tobacco – 64,66 Euro
- Stockland – 50,03 Euro
- Hercules Capital – 49,36 Euro
- Owl Rock Capital – 30,41 Euro
neue Dividendenzahler
Die folgenden Unternehmen hatten mir im August 2021 noch keine Dividenden gezahlt.
- B&G Foods
- Bristol-Myers Squibb
- JPMorgan Chase
- Lazard
- Nexus REIT
- Stockland
Auf den ersten Blick liegt die Vermutung nahe, dass diese sechs Neuzugänge für die Steigerung meiner Dividendenerträge zum Vorjahr hauptverantwortlich sind. In Summe kommt das Sextett jedoch „nur“ auf knappe 130 Euro. Ja, sie haben ihren Teil beigetragen. Allein verantwortlich für den Erfolg sind sie aber nicht. U.A. habe ich bei British American Tobacco und bei Omega Healthcare Investors aufgestockt. Und natürlich fielen auch Dividendensteigerungen ins Gewicht. Und nicht zu vergessen: Der derzeit starke Dollar. Da ich den überwiegenden Teil meiner Dividenden von US-Firmen erhalte, wirkt sich die aktuelle Dollar-Euro-Parität günstig auf meine Ausschüttungen aus.
Entwicklung meiner Dividendeneinnahmen
- August 2021: 315,13 Euro brutto
- August 2022: 622,43 Euro brutto
- Differenz: plus 307,30 Euro brutto
- Steigerung um: 97,52 %
Wenn ich die läppischen 2,5 % mal außer Acht lasse, die hier noch fehlen, dann kann ich von einer Verdoppelung meiner Dividendeneinnahmen zum Vorjahr sprechen. Ziemlich geil.
Dividenden im Jahresvergleich
- Dividendeneinnahmen von Januar bis einschließlich August 2018: 222,49 Euro (brutto)
- Dividendeneinnahmen von Januar bis einschließlich August 2019: 1.268,10 Euro (brutto)
- Dividendeneinnahmen von Januar bis einschließlich August 2020: 1.795,68 Euro (brutto)
- Dividendeneinnahmen von Januar bis einschließlich August 2021: 2.687,36 Euro (brutto)
- Dividendeneinnahmen von Januar bis einschließlich August 2022: 4.265,85 Euro (brutto)
Um einen Vergleich der zurückliegenden 12 Monate (TTM = trailing twelve months) zu ermöglichen, stelle ich auch diese Zahlen bereit.
- Dividendeneinnahmen von September 2018 bis einschließlich August 2019: 1.700,71 Euro (brutto)
- Dividendeneinnahmen von September 2019 bis einschließlich August 2020: 2.633,90 Euro (brutto)
- Dividendeneinnahmen von September 2020 bis einschließlich August 2021: 3.639,99 Euro (brutto)
- Dividendeneinnahmen von September 2021 bis einschließlich August 2022: 6.118,71 Euro (brutto)
monatliche Dividenden im Jahresdurchschnitt
Aus den Einnahmen der zurückliegenden zwölf Monate ergeben sich folgende monatliche Durchschnittserträge:
- 509,89 Euro (brutto) pro Monat (468,11 Euro Vormonat)
- 375,41 Euro netto pro Monat (nach Abzug von Abgeltungssteuer und Solidaritätszuschlag, der Freibetrag wurde ignoriert)
- Das ergibt eine Steigerung zum Vormonat um 8,93 %.
Eines liebe ich an Dividenden besonders. Es sind die monatlichen Gehaltserhöhungen.
Balkendiagramm: monatliche Dividendenzahlungen
Zwei Drittel des Jahres 2022 liegen bereits hinter uns. Die grünen Balken des aktuellen Jahres überragen ihre Vorgänger jeweils deutlich. Das wird im September nicht anders sein und auch für die übrigen Monate sieht die Prognose vielversprechend aus.
Aktienkäufe
- 15 x Stanley Black & Decker (SWK)
Fazit
Der August gehörte bisher nicht zu meinen guten Monaten, wenn es um Dividendeneinnahmen geht. In diesem Jahr hat sich das offenbar geändert. Nur der April war bis dahin noch besser. Die Verdoppelung meiner Dividendenerträge zum Vorjahr habe ich nur knapp verpasst.
Die Dividenden kommen also zuverlässig rein und steigen stetig. Aber kann ich mich darauf verlassen, dass es so bleibt? Angesichts einer wahrscheinlich bevorstehenden Rezession, stellt sich die Frage, ob alle meine Unternehmen gut durch die schwierigen Zeiten kommen werden. Ganz ehrlich, ich weiß es nicht. Fakt ist, dass sich nicht nur Witwen-und-Waisen-Papiere in meinem Dividendendepot befinden. Auf der anderen Seite hielten sich aber – selbst während des Corona-Lockdown-Crashes – die Zahlungsausfälle bisher in Grenzen. Kommen zu den aktuellen globalen Problemen nicht noch weitere hinzu, bin ich guter Dinge, dass ich in dieser Hinsicht kaum Federn lassen muss.
Ich gehe also davon aus, dass eine Wirtschaftsflaute meine Einnahmen nicht nennenswert mindern wird. Der Wert meines Depots wird jedoch weiter sinken. Fallende Aktienkurse werden dafür sorgen. Daraus ergibt sich dann aber auch die Möglichkeit, weiterhin tolle Unternehmen zu einem fairen oder sogar günstigen Preis zu kaufen. Das wird auf lange Sicht ein Booster für meinen Vermögensaufbau sein.
Es handelt sich hierbei weder um die Aufforderung zum Kauf, noch zum Verkauf von Wertpapieren. Ich schildere hier lediglich meine Meinungen und Erfahrungen und mache keine Anlageberatung.
Der Handel mit Wertpapieren ist mit Risiken verbunden. Dies kann auch zum Totalverlust führen.
Bitte beachte hierzu meinen Disclaimer!
Danke für dein transparentes Update und Glückwunsch zu deiner beeindruckenden Performance.
Wenn du so weiter machst, wirst du irgendwann die 12.000€ pro Jahr knacken (das ist zumindest auch mein langfristiges Zwischenziel; bin aber noch weit entfernt).
Viel Erfolg dir weiterhin und danke, dass du uns teilhaben lässt.
Hallo Papajango,
vielen Dank für das Lob. Der 1000er pro Monat ist sicherlich ein magisches Etappenziel auf dem Weg zum Ziel. So wie es aussieht, werde ich dem im September schon ein großes Stück näher kommen. Evtl. schaffe ich es im nächsten Jahr, diese Marke sogar zu knacken. Allerdings nur als Ausnahme und nicht jeden Monat. Wenn ich mir vorstelle, wie viel mehr Munition zum Reinvestieren das generiert, komme ich ins Schwärmen.
Viele Grüße
Mike