Dividendenernte Februar 2020

Der Februar ist nun zu ende und seit Anfang der Woche hat COVID-19 die Börsen fest im Griff. Sicherlich ergeht es derzeit jedem – der ein Aktiendepot hat – ähnlich wie mir. Die Kursgewinne der letzten Monate sind dahin. Was sich über längere Zeit aufgebaut hatte, wurde in wenigen Tagen vernichtet. Na ja, ich könnte es auch weniger dramatisch ausdrücken. Denn vernichtet wurde tatsächlich nichts. Wer seine Aktien behalten hat, hat nach wie vor genauso viele Firmenbeteiligungen wie vor der Korrektur.

Doch uns Dividendensparern geht es ja glücklicherweise nicht in erster Linie um die Bewertung unserer Investments. Es geht uns um die Barausschüttungen. Und die sind auch im Februar – fast ohne Einschränkungen – geflossen.

Dividendenernte Februar 2020

WertpapierBetrag in EUR
AbbVie Inc.19,59
AGNC Investment Corp.11,01
BlackRock Income Trust, Inc.12,54
Boston Pizza Royalties Income Fund7,26
CVS Health Corporation8,13
General Mills, Inc.15,5
Gladstone Capital Corporation8,29
Main Street Capital Corporation15,13
Omega Healthcare Investors, Inc.27,81
Realty Income Corporation5,36
STAG Industrial, Inc.6,66
Tanger Factory Outlet Centers, Inc.27,84
TransAlta Renewables Inc.5,84
Vermilion Energy Inc.12,83
WestRock Company14,58
Whitestone REIT7,69
Summe206,06

Insgesamt 16 Firmen haben mich im Februar an ihren Gewinnen beteiligt. In Summe kamen so knapp über 200 EUR an Brutto-Dividenden zusammen.

Die Hälfte, also genau 8 Unternehmen, hatte ich vor einem Jahr noch nicht im Portfolio.

Vor allem diese neu hinzugekommenen Dividendenzahler haben dazu geführt, dass sich meine Einnahmen gegenüber dem Vorjahr fast verdoppelt haben.

Und es hätte sogar noch mehr sein können. Denn der First Real Estate Investment Trust hat seinen Zahlungsrhythmus ein wenig verschoben. Er wird im März ausschütten, im Vorjahr zahlte er seine Dividende noch im Februar aus. Der März sollte also ein guter Dividendenmonat werden.

Leider gibt es eine etwas unerfreuliche Entwicklung beim Boston Pizza Royalties Income Fund. Die Dividende wurde, aufgrund der Schließung unprofitabler Restaurants, gekürzt. Statt bisher 0,115 CAD pro Aktie, gibt es jetzt nur noch 0,102 CAD. Bei Hochdividendenwerten sind solche Maßnahmen nicht so ungewöhnlich, schließlich schütten sie immer den größten Teil der Gewinne an die Shareholder aus. Trotzdem bin ich natürlich nicht darüber erfreut. Ich bin gespannt, wie sich die Restaurantkette weiter entwickelt, denn davon hängt der Erfolg des entsprechenden Royalty Trusts logischerweise ab.

Entwicklung meiner Dividendeneinnahmen

Brutto-Dividenden in Höhe von 206,06 EUR habe ich im Februar 2020 eingenommen. Im Februar 2019 war es zwar auch schon eine dreistellige Summe, mit 111,82 EUR aber doch deutlich weniger. Es ergibt sich somit eine Steigerung um 84,28 %.

Zum Vergrößern ins Bild klicken!

Ich möchte in diesem Jahr gerne permanent über 200 EUR pro Monat einnehmen. Den Januar lassen wir mal außen vor. Die 300 EUR in einem Monat würde ich auch gerne knacken. Die Monate Mai, September und Dezember könnten für diesen Rekordversuch geeignet sein. Wir werden sehn.

Balkendiagramm

Im Balkendiagramm von Portfolio Performance stellt sich das Wachstum meiner Dividendeneinnahmen wie folgt dar:

Dividenden Februar 2020, Screenshot Portfolio Performance, Zum Vergrößern ins Bild klicken!

Wenn sich die Dividendeneinnahmen in den kommenden Monaten, wie zu erwarten, erhöhen, dann rechne ich doch damit, dass die 300-Euro-Marke geknackt wird. Als ehrgeiziges Ziel hatte ich mir ja sogar die 350 EUR vorgenommen. Einfach wird das nicht. Aber das soll es ja auch nicht.

Dividenden im Jahresvergleich

Das Jahr 2020 ist nun zwei Monate alt. So kann ich nun auch den ersten Vergleich zu den Vorjahren ziehen.

  • Dividendeneinnahmen von Januar bis einschließlich Februar 2018: 4,44 EUR
  • Dividendeneinnahmen von Januar bis einschließlich Februar 2019: 211,33 EUR
  • Dividendeneinnahmen von Januar bis einschließlich Februar 2020: 377,65 EUR

Ich habe mir gedacht, dass es auch Sinn machen würde, die jeweils zurückliegenden 12 Monate miteinander zu vergleichen (TTM = trailing twelve months).

  • Dividendeneinnahmen von März 2018 bis einschließlich Februar 2019: 866,43 EUR
  • Dividendeneinnahmen von März 2019 bis einschließlich Februar 2020: 2.272,64 EUR

Im TTM-Vergleich habe ich meine Einnahmen also mehr als verdoppelt. Das ist die anfängliche Dynamik, welche bei einem wachsenden Depot stetig abnehmen wird. In Zukunft sind hier also deutlich kleinere Steigerungsraten zu erwarten.

meine Aktienkäufe im Februar

Anfang des Monats habe ich in gewohnter Art und Weise meine 1000 EUR Einzahlung plus vorhandene Dividenden in ein Aktienpaket investiert. Da die derzeit hohen Dividendenrenditen im Öl-Sektor einfach zu verlockend sind, habe ich mich für Royal Dutch Shell entschieden.

Dann kam in der letzten Februarwoche die Korrektur wegen des Coronavirus. Am 26.02.2020 habe ich daher einen ungeplanten Kauf eingeschoben, um von den niedrigen Kursen zu profitieren. Ich kaufte 75 Aktien von Brookfield Property Partners zum Kurs von 17,89 USD.

  • Brookfield Property Partners
    • Kauf von 75 Stück am 26.02.2020
    • Kaufkurs: 17,89 USD

Hätte ich vorher gewusst, dass die Kurse im Laufe der Woche weiter fallen würden, dann hätte ich nicht so früh zugeschlagen und somit zu noch günstigeren Kursen kaufen können. Das gilt natürlich ebenfalls für die Shell-Aktie.

Tja, hinterher sind wir immer schlauer. Ich muss noch viele Erfahrungen sammeln. Eine solche Situation habe ich in meinem kurzen Dasein als Privatinvestor noch nicht erlebt. Wenigstens bleibt mir der Trost, dass ich in beiden Fällen günstig bewertete Unternehmen kaufen konnte. Nur dumm, dass sie jetzt noch günstiger bewertet sind.

Evtl. kaufe ich nächste Woche noch ein paar Stück von Royal Dutch Shell nach. So oder so werden die beiden Investitionen für eine kleine Gehaltserhöhung sorgen. Genau so soll es sein.

Fazit

Ich bin mit den Einnahmen dieses Monats sehr zufrieden. Die Steigerung zum Vorjahr kann sich sehen lassen. So kann es meinetwegen gerne weitergehen.

Angesichts der Corona-Krise habe ich aber ein paar Befürchtungen, dass das eine oder andere Unternehmen in meinem Portfolio in Schwierigkeiten geraten könnte. Von den ultrarobusten Dividendenaristokraten befinden sich nur wenige in meinem Depot. Ich sollte also nicht überrascht sein, wenn es zu vereinzelten Dividendenkürzungen oder gar -streichungen kommt. Wie ich dann reagiere, wird sich von Fall zu Fall zeigen. Grundsätzlich will ich aber an meinen Investments festhalten, wenn auch nicht um jeden Preis.


Es handelt sich hierbei weder um die Aufforderung zum Kauf, noch zum Verkauf von Wertpapieren. Ich schildere hier lediglich meine Meinungen und Erfahrungen und mache keine Anlageberatung.
Der Handel mit Wertpapieren ist mit Risiken verbunden. Dies kann auch zum Totalverlust führen.
Bitte beachte hierzu meinen Disclaimer!

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10 Kommentare

  1. Hallo Mike
    Dein Fazit kann ich gut nachvollziehen; ich bin auch gerade dabei, mir mal Gedanken zu machen, welche meiner Unternehmen sich die letzte Woche wie im Kurs verhalten haben und worin ihre Anfälligkeit liegen könnte, wenn der Ausverkauf anhalten bzw. eine Rezession sich entwickeln könnte.
    Erhard

    p.S RDS hat auch zu meinen Käufen gehört, die ich in dieser Woche getätigt habe. Den Tiefstpunkt erreicht man ja selten, aber bei 8% Dividendenrendite und einem Koffer voller Geld ist das Unternehmen schon sehr verlockend 🙂

  2. Hallo Erhard,

    ja eigentlich kann ich ja froh sein, dass mich so eine Korrektur bereits in meinem dritten Börsenjahr erwischt. Günstige Kaufkurse und reichlich Gelegenheit etwas dazu zu lernen. Das wird mir für den weiteren Weg sicher nicht schaden.
    Wenn du in deinem Depot Wackelkandidaten identifizieren solltest, was willst du dann machen? Aktien verkaufen bevor es zu spät ist oder hoffen, dass alle gut durchkommen?

    Viele Grüße
    Mike

    1. Es ist konkret so, dass ich ja sukzessive nachkaufen möchte; und diese Nachkäufe möchte ich eher in den „stabileren“ Positionen plazieren. Wie „sehe“ ich das? Ich schaue die Kursentwicklung in der letzten Rezession an. Es gibt dabei Unternehmen, die ohne Dividendenkürzung und nur mit geringeren Kursückgängen durch die Rezession gekommen sind als andere. Auf diese werde ich daher auch setzen. Anschauen kann ich mir das bei http://www.fastgraphs.com. Ich habe da ein Abo und profitiere davon sehr. Ob´s klappt, weiss ich natürlich nicht, aber ist für mich ein guter Anhaltspunkt.

      Ob ich sogar Positionen verkaufen würde? Kann ich noch nicht sagen; eher nicht, da meine Auswahl ja aufgrund von fundamentalen Überlegungen erfolgte; aber ich checke ab, ob sich daran etwas geändert haben könnte.

      Auf jeden Fall spannend!

      Eri

  3. Das klingt für mich nach einem guten Plan.

    Von den soliden, robusten Aktien könnte mein Depot auch noch einige vertragen. Momentan gibt’s z.B. eine 3M mit fast 4% Dividendenrendite. Unter 4% Yield ist für mich eher uninteressant, daher fallen die meisten Dividendenaristokraten leider raus.

    Verkaufen würde ich wohl nur, wenn die Dividende komplett gestrichen wird.

    Wie auch immer, mal sehen was uns die nächste Woche bringt.

    Viele Grüße
    Mike

  4. Guten Morgen Mike,

    erst Mal Gratulation zu 206,06 Euro Dividendeneinnahmen.
    Da hatten wir die Nase ja nur ganz knapp vorne.
    Nachdem Du im vergangenen Monat noch klar vor uns gelegen hast, freut mich das natürlich ein klitzekleines bißchen. 🙂

    Woran ich jedoch auch interessiert gewesen wäre, ist eine prozentuale Angabe zu Deinem Buchverlust im vergangenen Monat. Daran ließe sich ganz gut vergleichen wie robust die jeweiligen Depots die vergangene Woche überstanden haben.

    Im vorigen Kommentar schreibst Du „Unter 4% Yield ist für mich eher uninteressant“.
    Wenn ich es recht in Erinnerung habe, bist Du Ende 40. Ich nehme an, dass Du noch etwa 10 Jahre investieren willst, bevor Du Dir eine Rente gönnst.
    Aus meiner Sicht bist Du zu stark auf die aktuelle Dividendenrendite fixiert. Viel interessanter ist doch, was Dir ein Unternehmen in 10 Jahren, wenn Du Dir eine Rente zahlen willst, bringt.
    D.h. das durchschnittliche Dividendenwachstum ist für mich ein wesentlicher Faktor, der im Zusammenhang mit der Dividendenrendite betrachtet werden muss.
    Dafür berechnen wir uns vor einer Investition jeweils zwei Werte: einmal die Summe aus aktueller Dividende und durchschnittlichem Wachstum der vergangenen 5 Jahre und einen Geldwert der Dividende in 10 Jahren. Der Geldwert besagt, wie viel Dividende wir in 10 Jahren bekämen, wenn wir heute 1 Euro in das Unternehmen investieren. Je größer diese beiden Werte sind, desto besser.
    Allerdings sollte man sich auch den Verlauf der letzten Dividendenerhöhungen ansehen. Einmalige hohe Erhöhungen oder Sonderdividenden können das Bild verfälschen.

    Wenn man diese Berechnungen anstellt, wird man überrascht sein, dass auch einige Unternehmen mit geringen Einstiegsdividendenrenditen langfritig lukrative Investments sind.

    Ich gebe Dir allerdings insofern Recht als das wir in der aktuellen Situation auch primär nach hohen Dividendenrenditen Ausschau halten. Bzw. Renditen, die deutlich höher liegen, als man sie sonst bei dem betreffenden Unternehmen bekäme. Nicht umsonst haben wir am Freitag die von Dir genannte 3M nachgekauft.

    In diesem Sinne wünsche ich einen schönen Sonntag
    der Kassenwart von SchwarzGeld.biz

    1. Hallo Kassenwart,

      ich kann mit euch eh nicht mithalten, dafür investiere ich zu kleine Beträge. Aber ich denke, wir sind beide ganz zufrieden mit unseren Einnahmen. So soll es sein. 🙂

      Wie per eMail angekündigt, habe ich den zweiten Teil deines Kommentars im Rahmen eines neuen Artikels beantwortet. Das hätte hier sonst den Rahmen gesprengt.

      Viele Grüße
      Mike

  5. Hallo Kassenwart,

    eine Frage habe ich bisher ja noch unbeantwortet gelassen:
    „Woran ich jedoch auch interessiert gewesen wäre, ist eine prozentuale Angabe zu Deinem Buchverlust im vergangenen Monat. Daran ließe sich ganz gut vergleichen wie robust die jeweiligen Depots die vergangene Woche überstanden haben.“

    Die genauen Zahlen über den Gesamtwert meines Depots habe ich jetzt nicht parat. Das interessiert mich ja eigentlich nicht sooo sehr. Ich weiß aber noch, dass aus ca. 56.000 EUR am 20.02.2020 nach Handelsschluss, ungefähr 48.000 EUR am 27.02.2020 nach Handelsschluss geworden sind. Also ein Buchverlust von 8.000 EUR bzw. eine Abnahme um 14.3 %. Insgesamt liege ich immer noch mit etwas über 1.000 EUR im Plus.

    Ja, da kann es einem schon komisch zumute sein. 🙂

    Viele Grüße
    Mike

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