Dividendenernte Januar 2023

Dividendenernte Januar 2023

Ein neues Börsenjahr hat begonnen und der Januar ist schon wieder vorüber. Zeit für den ersten Dividendenbericht.

Der Beginn des Jahres scheint von vorsichtigem Optimismus geprägt zu sein, zumindest was die Erwartungen an die Entwicklung der Weltwirtschaft betrifft. Von einer tiefgreifenden Rezession gehen inzwischen immer weniger Ökonomen aus. Auch die Inflation – dem Basiseffekt sei dank – normalisiert sich allmählich. Wieder scheint sich zu zeigen, dass Unternehmen auf der ganzen Welt unfassbar flexibel auf die zahlreichen Herausforderungen reagieren und teilweise Lösungen finden, die besonders die Pessimisten nicht für möglich gehalten haben. Sicherlich sind die Earnings im Januar gemischt ausgefallen, von einem Desaster kann jedoch keine Rede sein.

Desaster könnte auch das Stichwort für meine Januar-Dividendenerträge sein. Es lief nicht ganz wie erwartet. Kommen wir zu den Details.


Meine Einnahmen durch Dividenden im Januar 2023

WertpapierJan 23
Acadian Timber40.02
AGNC Investment11.17
Algonquin Power & Utilities16.72
Alico2.31
B&G Foods10.46
BCE19.05
BlackRock Income Trust8.14
Boston Pizza Royalties Income Fund7.35
General Electric0.81
Gladstone Capital9.00
Gladstone Commercial8.31
Global Net Lease18.45
Horizon Technology Finance10.17
Iron Mountain29.18
JPMorgan Chase9.18
Leggett & Platt24.41
Main Street Capital20.81
Nexus Real Estate Investment Trust5.52
Owl Rock Capital30.52
PennantPark Floating Rate Capital18.02
Realty Income11.49
Scotiabank35.57
STAG Industrial6.73
TransAlta Renewables5.92
Vermilion Energy4.42
W. P. Carey19.70
Whitestone3.72
Summe brutto (Summe netto)387,15 (285,04)

Zum Start des Jahres habe ich von 27 Unternehmen Dividendenausschüttungen erhalten.

In Summe ergibt das für den Januar 2023 einen Bruttobetrag von 387,15 Euro. Nach Abzug aller Steuern und ohne Berücksichtigung von Freibeträgen, komme ich auf eine Nettosumme von 285,04 Euro. (Bruttodividenden – 26,375% = Nettodividenden).

Top 5 Dividendenzahler im Januar

  1. Acadian Timber – 40,02 Euro
  2. Scotiabank – 35,57 Euro
  3. Owl Rock Capital – 30,52 Euro
  4. Iron Mountain – 29,18 Euro
  5. Legett & Platt – 24,41 Euro

Anhand dieser eher übersichtlichen Beträge lässt sich schon erahnen, dass der Jahresauftakt nicht so toll verlief, wie ich es mir wünschen würde.

neue Dividendenzahler

Die folgenden Unternehmen hatten mir im Januar 2022 noch keine Dividenden gezahlt.

  • BCE
  • JPMorgan Chase
  • Leggett & Platt
  • Vermilion Energy (aufgrund einer vorübergehenden Dividendenstreichung)

Entwicklung meiner Dividendeneinnahmen

  • Januar 2022: 389,84 Euro brutto
  • Januar 2023: 387,15 Euro brutto
  • Differenz: minus 2,69 Euro brutto
  • Rückgang um: 0,69 %

Tja, was soll ich sagen. Das Jahr fängt bescheiden an. An meinem Vorsatz, auch in 2023 in jedem Monat eine Steigerung meiner Einnahmen zu erzielen, bin ich gleich im ersten Anlauf kläglich gescheitert. Man könnte auch sagen: Knapp daneben ist auch vorbei.

Schuld an diesem schlechten Ergebnis sind nicht gezahlte Dividenden. Zum Einen aufgrund von Dividendenkürzungen, zum Anderen wegen abweichender Termine für die jeweiligen Ausschüttungen.

Die Dividenden gekürzt haben die folgenden Unternehmen: Alico, B&G Foods und Gladstone Commercial.

Eine Verschiebung des Ausschüttungsdatums gegenüber dem Vorjahr gibt es bei American Tower, Singapur Telecommunications und Sixth Street Specialty Lending.

An den Dividendenkürzungen trage ich eine Mitschuld. Offenbar fehlt es meinen Investments hier an Qualität. Bei dem Orangen-Farmer Alico war mir schon beim Kauf klar, dass es immer mal zu Missernten kommen kann. Bei B&G Foods drückte eine hohe Verschuldung gepaart mit geringem Wachstum. Und bei einem diversifizierten REIT, wie Gladstone Commercial, können in einem schwierigen Zins-Umfeld auch mal die Fremdkapitalkosten zum Problem werden. Oder wie das Management schwammig formulieren würde: „…it was prudent to strengthen the balance sheet in light of the economic headwinds.“

Die Dividendenkürzungen wurden easy durch Dividendensteigerungen und Zukäufe kompensiert. Die Verschiebung von drei starken Dividendenzahlern konnte meine Januar-Dividendenernte aber nicht schadlos wegstecken. Schade, eine blitzsaubere Bilanz kann es in diesem Jahr also nicht mehr geben.

Dividenden im Jahresvergleich

Zum Vergrößern ins Bild klicken!

Um einen Vergleich der zurückliegenden 12 Monate (TTM = trailing twelve months) zu ermöglichen, stelle ich auch diese Zahlen bereit.

  • Dividendeneinnahmen von Februar 2018 bis einschließlich Januar 2019: 754,61 Euro (brutto)
  • Dividendeneinnahmen von Februar 2019 bis einschließlich Januar 2020: 2.178,40 Euro (brutto)
  • Dividendeneinnahmen von Februar 2020 bis einschließlich Januar 2021: 2.851,69 Euro (brutto)
  • Dividendeneinnahmen von Februar 2021 bis einschließlich Januar 2022: 4.655,09 Euro (brutto)
  • Dividendeneinnahmen von Februar 2022 bis einschließlich Januar 2023: 6.839,82 Euro (brutto)

monatliche Dividenden im Jahresdurchschnitt

Aus den Einnahmen der zurückliegenden zwölf Monate ergeben sich folgende monatliche Durchschnittserträge:

  • 569,99 Euro (brutto) pro Monat (570,21 Euro Vormonat)
  • 419,66 Euro netto pro Monat (nach Abzug von Abgeltungssteuer und Solidaritätszuschlag, der Freibetrag wurde ignoriert)
  • Das ergibt einen Rückgang zum Vormonat um 0.04 %.

Eigentlich steht an dieser Stelle immer, wie sehr ich die monatlichen Gehaltserhöhungen liebe. Tja, das kann ich heute nicht schreiben. Stattdessen habe ich einen Rückgang um 22 Cent bzw 0,04 % zu beklagen.

Balkendiagramm: monatliche Dividendenzahlungen

Zum Vergrößern ins Bild klicken!

Ach wie gerne hätte ich hier wieder ein makelloses Diagramm gezeigt. Es hat nicht sollen sein. Ich fühle mich schmerzlich an den Februar 2021 erinnert …oder an den Mai und September aus 2020. Aber wie wir wissen, nahm auch das ein gutes Ende.

Aktienkäufe

  • 50 x Intel (INTC)

Ja, ich habe es getan. Weitere Stücke des strauchelnden Chip-Giganten sind in mein Depot gewandert. Ganz und gar wohl fühle ich mich mit diesem Kauf nicht. Ich sehe es weniger als Investition, sondern mehr als Turnaround-Wette. Andere haben ihre Satellite-Growth-Aktien im Depot und ich wage ab und zu den Griff ins fallende Messer. Ich habe jetzt 70 Intel-Aktien im Portfolio und überlege sogar, die 100 noch voll zu machen. Derzeit macht die Position 1,46 % meines Depots aus. Dass mit einer Streichung oder Kürzung der Dividenden zu rechnen ist, ist mir dabei vollkommen bewusst.

  • 20 x Owl Rock Capital (ORCC)

Auch hier habe ich eine bestehende Position aufgestockt. Jetzt befinden sich 120 Stück im DividendenSparer-Depot.


Fazit

Das war nicht gerade ein Bilderbuchstart ins neue Dividendenjahr. So eine kleine Delle bei den Einnahmen wird auf lange Sicht aber keine negativen Folgen für den weiteren Vermögensaufbau haben. Was viel wichtiger für zukünftige Erträge ist, sind die nach wie vor günstigen Bewertungen von soliden Unternehmen. Hier kaufe ich weiter regelmäßig zu, um mich über kurz oder lang über einige Schnäppchen freuen zu können.

Auch wenn ich einen kleinen Fehlstart hingelegt habe, so ist das Jahr noch lang und bietet Chancen für neue Bestmarken. Ob ich z.B. den Einnahmenrekord aus dem September 2022 schlagen kann, wird sich zeigen. Eines ist aber Pflicht: Eine deutliche Steigerung der Jahreseinnahmen gegenüber dem Vorjahr.


Es handelt sich hierbei weder um die Aufforderung zum Kauf, noch zum Verkauf von Wertpapieren. Ich schildere hier lediglich meine Meinungen und Erfahrungen und mache keine Anlageberatung.
Der Handel mit Wertpapieren ist mit Risiken verbunden. Dies kann auch zum Totalverlust führen.
Bitte beachte hierzu meinen Disclaimer!

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7 Kommentare

  1. Ja, die lieben Intel`s. Hab auch nachgelegt. Aber etwa zur gleichen Zeit Qualcomm auch gekauft und die sind schon wieder 17% im plus, Im Gegensatz zu Intel. Die Zukunft gehört einfach den portables und da hängt Intel ganz weit hinterher.
    Mein eigener Laptop wird auch powered bei AMD.
    Ob Intel nochmal den Hintern wieder hochkriegt, who knows. Nochmal nachlegen werde ich da nicht.
    Grüße

    1. Hallo Thomas,

      in meinen PCs und Notebooks ist auch ausschließlich AMD verbaut. 😎

      Ich halte Intels Untergang aber noch nicht für beschlossen. Mir ist jedoch klar, dass es u.U. viel Zeit braucht, bis der Laden wieder in die richtige Richtung gelenkt wird. Und in dieser Zeit gibt es vielleicht nicht mal Dividenden. Es ist ein Zock, kein Investment.

      Viele Grüße
      Mike

  2. Hallo,
    bei mir ist am 02.01.23 eine Dividenden von Sixth Street eingegangen. Rechnest du das eventuell noch zum Dezember 22? Laut meinen Infos kommt auch nie nächste voraussichtlich erst im Juli. Was ist da los?
    Ok die Frage kann ich mir selber beantworten. Ja machst Du.
    Grüße
    Dierk

    1. Hallo Dierk,

      bei Sixth Street Specialty Lending laufen die Geschäfte nach wie vor gut. Mir sind keine negativen Nachrichten bekannt. Seit ich investiert bin, gab es jedes Jahr mindestens 8 Ausschüttungen. Ausnahme: 2022, da waren es 6 Dividendenzahlungen, die in der Höhe aber auch reichlich waren. Es sind ja „nur“ vier quartalsweise, reguläre Ausschüttungen vorgesehen, alle weiteren Zahlungen sind quasi Boni.
      https://sixthstreetspecialtylending.gcs-web.com/dividend-history

      Meine letzte Dividenden von $TSLX wurde mir am 30.12.2022 eingebucht. Das ist vermutlich die Ausschüttung, welche du am 02.01.2023 erhalten hast.
      Am 16.02. wissen wir mehr. Dann werden Sie die Quartalszahlen veröffentlichen:
      https://www.cashkalender.de/calendar/2023/7/index.php?ext=True

      Viele Grüße
      Mike

  3. Danke für die Antwort.
    bin unter anderem durch dich auf Sixth aufmerksam geworden. Was mir bei diesem Wert sehr gut in meine Strategie passt ist das Angebot statt Dividende Aktien zu nehmen was ich auch bei Prospect Capital so mache. Sind leider die zwei einzigen Werte in meinem Depot die das anbieten.
    Die Dividendenankündigungen bekomme ich durch ein Abo bei Parqet.
    Viele Grüße
    Dierk

  4. Hi Mike,
    ich habe schon sehnsüchtig auf die Dividende von SIxth Street gewartet und konnte bisher auch nichts brauchbares dazu finden. Mal sehen, ob man am 16.02. schlauer ist – wirst du dazu auf deinem Blog was schreiben?
    Man spürt jedenfalls so langsam die raue See, denn Gladstone Commercial hat ja auch schon gut 20% an der Dividende gespart.

    Viele Grüße,
    MrTott (Chris)

    1. Hallo Chris,

      evtl. werde ich bei meinem nächsten Monatsbericht (DividendenErnte Februar 2023) etwas dazu schreiben. Es kommt darauf an, wann und wie hoch die nächste Dividende kommt.

      GOOD ist natürlich kein wirklich passender Vergleich, weil es ein REIT ist und kein BDC. Steigende Zinsen spielen aber für beide eine nicht unerhebliche Rolle. Powell geht ja davon aus, dass wir 2024 wieder bei 2% Inflation sind (hat er gestern gesagt). Na wir werden sehen.

      Viele Grüße
      Mike

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