Konjunktur bremsende Notenbanken, Krieg inklusive Energiekrise in Europa und eine schwächelnde chinesische Wirtschaft. All das und mehr haben auch im September für weiter fallende Kurse gesorgt. In meinem Fall ging es soweit, dass mein Depotwert in den roten Bereich gerutscht ist. Zum Corona-Lockdown-Crash 2020 hatte ich dies zuletzt erleben müssen.
Fallende Kurse sind zunächst kein Problem für die Unternehmen, in die ich investiert bin. Wie man an meinen Septemberausschüttungen sehen kann, gibt es bisher keine unüberwindbaren operativen Probleme. Wenn jedoch eine Rezession bevorsteht und die Gewinne bröckeln, dann könnte es für einige Firmen schwer werden, weiterhin Überschüsse zu erwirtschaften und einen Teil an die Aktionäre auszuschütten. Das ist es, was mir Sorgen macht, nicht jedoch die günstigen Bewertungen an den weltweiten Börsen.
Wie gesagt, lief es im September weiterhin gut. Ach was, es lief prächtig. Wie prächtig, das zeige ich euch jetzt in gewohnter Gründlichkeit.
Meine Einnahmen durch Dividenden im September 2022
Wertpapier | Sep 22 |
---|---|
3M | 29.35 |
Admiral Group | 35.68 |
AGNC Investment | 11.82 |
Anglo American | 61.18 |
Archer Daniels Midland | 16.19 |
Ares Capital | 56.62 |
BHP Group | 85.98 |
BlackRock | 10.01 |
BlackRock Income Trust | 12.06 |
Boston Pizza Royalties Income Fund | 7.90 |
Brookfield Renewable Corporation | 3.30 |
Brookfield Renewable Partner | 14.84 |
Enbridge | 65.30 |
First Real Estate Investment Trust | 13.82 |
Gladstone Capital | 9.01 |
Gladstone Commercial | 11.58 |
Horizon Technology Finance | 10.01 |
IBM | 19.50 |
Intel | 7.30 |
Main Street Capital | 31.89 |
Newmont Corporation | 16.69 |
Nexus Real Estate Investment Trust | 6.07 |
PennantPark Floating Rate Capital | 18.99 |
Prudential Financial | 24.02 |
Realty Income | 12.39 |
Rio Tinto | 63.50 |
Shell | 24.99 |
Sixth Street Specialty Lending | 86.17 |
STAG Industrial | 7.31 |
Stanley Black & Decker | 12.02 |
T. Rowe Price Group | 12.36 |
The Southern Company | 13.70 |
TransAlta Renewables | 6.48 |
Triton International | 19.73 |
Unilever PLC | 21.34 |
V.F. Corporation | 15.02 |
Viatris Inc. | 18.08 |
Whitestone | 4.00 |
Summe brutto (Summe netto) | 896,20 (659,83) |
38 Ausschüttungen habe ich von meinen Firmenbeteiligungen erhalten. Die Einzelbeträge sind eher unspektakulär, ergeben in Summe aber einen stattlichen Bruttobetrag von 896,20 Euro. Bei vollständigem Abzug von Abgeltungssteuer und Soli (26,375%) bleiben echte Erträge von insgesamt 659,83 Euro netto übrig.
Nicht nur die Anzahl der Dividendenzahlungen stellt einen neuen Rekord in meinem Dividendendepot auf, auch die Ausschüttungssumme ist ein All Time High.
Top 5 Dividendenzahler im September
- Sixth Street Specialty Lending – 86,17 Euro
- BHP Group – 85,98 Euro
- Enbridge – 65,30 Euro
- Rio Tinto – 63,50 Euro
- Anglo American – 61,18 Euro
Spitzenreiter ist mal wieder Sixth Street Specialty Lending (TSLX) mit 85 Euro. $TSLX schüttet 8 mal im Jahr aus. Seit ich investiert bin (2018) ist es die wahre Freude.
Auf den Plätzen 2 bis 5 folgen vier Unternehmen aus dem Bereich der Rohstoffe. Mit BHP, Rio Tinto und Anglo American haben wir drei Bergbauunternehmen und mit Enbridge einen kanadischen Gas- und Ölversorger.
neue Dividendenzahler
Die folgenden Unternehmen hatten mir im September 2021 noch keine Dividenden gezahlt.
- BlackRock
- Newmont
- Nexus REIT
- Stanley Black & Decker
- T. Rowe Price
- VF Corporation
- Viatris
Entwicklung meiner Dividendeneinnahmen
- September 2021: 560,78 Euro brutto
- September 2022: 896,20 Euro brutto
- Differenz: plus 335,42 Euro brutto
- Steigerung um: 59,81 %
Da der September auch schon 2021 mein stärkster Monat war, konnte ich hier keine so starke prozentuale Steigerung hinlegen wie in manchem Monat zuvor. Auf die 560 Euro aus dem Vorjahr aber nochmal 335 Euro draufzupacken, das ist schon ganz ordentlich. Da möchte ich mich nicht beklagen.
Dividenden im Jahresvergleich
- Dividendeneinnahmen von Januar bis einschließlich September 2018: 313,61 Euro (brutto)
- Dividendeneinnahmen von Januar bis einschließlich September 2019: 1.516,90 Euro (brutto)
- Dividendeneinnahmen von Januar bis einschließlich September 2020: 2.040,43 Euro (brutto)
- Dividendeneinnahmen von Januar bis einschließlich September 2021: 3.248,14 Euro (brutto)
- Dividendeneinnahmen von Januar bis einschließlich September 2022: 5.162,05 Euro (brutto)
Um einen Vergleich der zurückliegenden 12 Monate (TTM = trailing twelve months) zu ermöglichen, stelle ich auch diese Zahlen bereit.
- Dividendeneinnahmen von Oktober 2018 bis einschließlich September 2019: 1.858,39 Euro (brutto)
- Dividendeneinnahmen von Oktober 2019 bis einschließlich September 2020: 2.629,85 Euro (brutto)
- Dividendeneinnahmen von Oktober 2020 bis einschließlich September 2021: 3.956,02 Euro (brutto)
- Dividendeneinnahmen von Oktober 2021 bis einschließlich September 2022: 6.454,13 Euro (brutto)
monatliche Dividenden im Jahresdurchschnitt
Aus den Einnahmen der zurückliegenden zwölf Monate ergeben sich folgende monatliche Durchschnittserträge:
- 537,84 Euro (brutto) pro Monat (509,89 Euro Vormonat)
- 395,99 Euro netto pro Monat (nach Abzug von Abgeltungssteuer und Solidaritätszuschlag, der Freibetrag wurde ignoriert)
- Das ergibt eine Steigerung zum Vormonat um 5,48 %.
Eines liebe ich an Dividenden besonders. Es sind die monatlichen Gehaltserhöhungen.
Balkendiagramm: monatliche Dividendenzahlungen
Okay, auch 2022 stellt der Abschluss des dritten Quartals einen Höhepunkt meines Dividendenjahres dar. Zu verdanken ist dies zum Teil den britischen Werten, die zweimal im Jahr ausschütten. Wenn die Rezession diese Unternehmen nicht zu einer Senkung der Ausschüttungen zwingt, dann könnte ich nächstes Jahr die Marke von 1000 Euro knacken.
Aktienkäufe
- 10 x LyondellBasell Industries (LYB)
- 10 x Dow Chemical (DOW)
Fazit
Die Wolken am Horizont der Weltwirtschaft werden dunkler. Noch sprudeln die Dividenden. Sie sprudeln sogar so sehr, dass es für einen neuen Einnahmerekord in meinem Dividendendepot gereicht hat.
Ich erwarte, dass der überwiegende Teil meiner Unternehmen gut durch eine Rezession kommen wird. Den einen oder anderen Zahlungsausfall kann ich verkraften, das kenne ich schon aus 2020. Damals hatte ich keine einzige Aktie verkauft. Genauso werde ich es auch in der aktuellen Krise handhaben. Bis der allgemeine Optimismus wieder Einzug hält, hoffe ich noch viele günstig bewertete Firmen einsammeln zu können.
Auch für die verbleibenden Monate des Jahres 2022 sehe ich meine Dividenden nicht in Gefahr. Ich gehe davon aus, dass ich weiterhin jeden Monat des Vorjahres toppen kann. Ob die Bilanz nächstes Jahr auch so blitzsauber wird, daran mache ich zumindest ein Fragezeichen.
Es handelt sich hierbei weder um die Aufforderung zum Kauf, noch zum Verkauf von Wertpapieren. Ich schildere hier lediglich meine Meinungen und Erfahrungen und mache keine Anlageberatung.
Der Handel mit Wertpapieren ist mit Risiken verbunden. Dies kann auch zum Totalverlust führen.
Bitte beachte hierzu meinen Disclaimer!
Hey,
was hälst du persönlich von der aktuellen Lage bei 3M. Meine Devise Momentan abwarten und Tee trinken oder Nachkaufen da bin ich mir persönlich noch nicht so im Reinen.
Grüße 🙂
Hallo Patrick,
3M steckt definitiv in Schwierigkeiten, aufgrund des ungewissen Ausgangs von Rechtsstreitigkeiten. Hinzu kommen geplante SpinOffs, bei denen auch niemand weiß, wie das am Ende genau aussehen wird.
Dennoch sehe ich die aktuellen Kurse als gute Chance, in ein Unternehmen zu investieren, welches über Dekaden solide gewirtschaftet hat und stetig gewachsen ist. Allerdings kann man die Erfolge der Vergangenheit nicht einfach in die Zukunft projizieren.
Ich habe bereits einige 3M Aktien in meinem Depot. Ich sehe mich daher nicht in Zugzwang, meine Position auszuweiten. Es gibt derzeit ja auch so viele andere attraktive Kaufgelegenheiten.
Viele Grüße
Mike