Dividendenkürzungen bei deutschen Unternehmen

Deutsche Aktiengesellschaften sind vergleichsweise unzuverlässige Dividendenzahler. Eingetrübte Geschäftsaussichten reichen in manchen Fällen bereits aus, um mal eben die Dividende zu kürzen. Ein Geschäftsjahr mit Verlusten genügt, um die Dividende ganz zu streichen. Doch warum ist das so und wie solltest du als Dividendeninvestor damit umgehen?

Hier nur einige Beispiele von diesem Jahr. Diese Unternehmen haben die Dividende gekürzt bzw. eine Kürzung angekündigt:

  • United Internet
  • Deutsche Telekom
  • TUI
  • BMW
  • Daimler
  • 1&1 Drillisch
  • ProSiebenSat.1

Dagegen sind die zuverlässigen Dividendenzahler unter den deutschen Unternehmen eher dünn gesät. Einige zahlen zwar schon seit mindestens 25 Jahren Dividenden, ohne die Zahlung jemals ausgesetzt zu haben – dafür gibt es aber geringe oder gar keine Dividendensteigerungen.

Es lassen sich jedoch auch rühmliche Ausnahmen finden. Wie z.B. Henkel, Fuchs Petrolub und SAP.

Sollten Dividendensparer überhaupt in deutsche Unternehmen investieren?

Wie immer, muss das jeder für sich selbst entscheiden. Mein Fokus liegt ganz klar auf US-amerikanischen Unternehmen. Wenn du schon in deutsche Werte investieren möchtest, dann wäre es aus meiner Sicht ratsam, sich an solche Dividendenaristokraten zu halten, wie die oben genannten.

Es müssen aber auch nicht immer die Aristokraten sein. Ein Unternehmen, welches auf eine makellose 10jährige Dividendenhistorie zurückblicken kann, ist sicher eine nähere Betrachtung wert.

Wenig Dividendendisziplin an der deutschen Börse

Die Haltung deutscher Unternehmen – bezüglich zuverlässiger Dividendenausschüttungen – ist nun mal eine andere, als beispielsweise in den USA. Und das gilt es als Dividendeninvestor immer zu bedenken.

Es liegt vor allem daran, dass sich in den Staaten – wie auch in Kanada und Australien – viele Menschen aus Dividendenaktien (oder Fonds, die wiederum auf diesen basieren) ein Standbein für die Altersvorsorge aufbauen.
So kommt es, dass auch viele institutionelle Anleger speziell auf Dividendenzahler abzielen.

Somit haben die Unternehmen in Nordamerika natürlich eine erheblich höhere Verantwortung, da viele Existenzen zu einem Großteil von ihren Gewinnausschüttungen abhängen. Da diese Rahmenbedingungen in den USA schon seit langem gegeben sind, hat sich hier eine ganz andere Dividendenkultur etabliert, als dies in Deutschland der Fall ist.

Eine Ausschüttung pro Jahr ist einfach zu wenig!

Und damit komme ich zum letzten Punkt, der mich an deutschen Aktien stört: Wenn sie schon eine zuverlässige Dividende zahlen, dann aber auch nur einmal im Jahr.

Ich habe einfach keine Lust, ein ganzes Jahr auf meinen Anteil vom Gewinn zu warten. Bei einem Quartalszahler – wie er in den Staaten typisch ist – hätte ich meine Dividenden bereits 3 mal reinvestieren können, bevor die deutsche Aktiengesellschaft überhaupt auch nur einmal ausgeschüttet hat.

Das lange Warten auf die Dividende ist nicht nur entmutigend, es kostet auch Rendite bzw. Performance.


Wie immer, könnte ich in die – in diesem Artikel genannten – Unternehmen selbst investiert sein. Meine Meinung kann daher nicht objektiv sein, es handelt sich eben nur um eine Meinung und nichts weiter.

Es handelt sich hierbei weder um die Aufforderung zum Kauf, noch zum Verkauf von Wertpapieren. Ich schildere hier lediglich meine Meinungen und Erfahrungen und mache keine Anlageberatung.
Der Handel mit Wertpapieren ist mit Risiken verbunden. Dies kann auch zum Totalverlust führen.
Bitte beachte hierzu meinen Disclaimer!

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