Den Aufbau deines Dividendenaktien-Portfolios kannst du erheblich beschleunigen, indem du deine Ausgaben reduzierst und somit mehr Geld für Aktienkäufe zur Verfügung hast. Das heißt nicht, dass du dir nichts gönnen darfst und einen asketischen Lebensstil pflegen sollst. Es gibt jedoch viele Ausgaben, die einfach komplett unnötig sind oder unverhältnismäßig hoch.
Besonders gerne geben wir Deutschen unser Geld für Autos aus. Leider häufig viel zu viel.

Des Deutschen liebstes Kind, sein Auto. Zum Glück hat noch kaum jemand meinen Blog gefunden. Ansonsten gäbe es für die folgenden Zeilen jede Menge Schelte.
Mehr als für die Mobilität geben die Deutschen nur noch für das Wohnen aus. Selbst für Nahrungsmittel zahlt der durchschnittliche Bundesbürger nicht mehr als für sein KFZ.
Da wird dann fleißig schöngerechnet, warum es der Jahreswagen – oder schlimmer noch, der Neuwagen – sein muss. Stichwörter gefällig: Wertverlust, Reparaturkosten, Kraftstoffverbrauch.
Gerne zahlt man eine saftige Anzahlung und stottert den Restbetrag über 5 Jahre und länger monatlich ab. Natürlich muss die Vollkasko sein, schließlich ist das teure Auto ja auch viel Wert. Und alle Inspektionen ordnungsgemäß durchführen, wegen des Wiederverkaufswertes und der Garantie. Eine herrliche Geldverbrennung. Milliarden von Marketingbudgets der Autoindustrie haben uns so richtig gründlich das Gehirn gewaschen.
Sinnvoller wäre ein Gebrauchtwagen ab 5 Jahren und ab 100.000 km. Aber der 5 Jahre alte Wagen, der zu seiner Prämiere noch der feuchte Traum eines jeden Berufspendlers war, ist heute – eine halbe Dekade später – nicht mehr gut genug. Wer weiß, was ihm die 110.000 km Laufleistung schreckliches angetan haben? Mit so einem alten Auto bleibt man bestimmt kurz vor einem wichtigen Termin stehen, es macht Peng, Totalschaden.
Natürlich kann es sein, dass einmal eine größere Reparatur fällig wird als dies bei einem jüngeren Auto der Fall wäre. Da du deinen Gebrauchten aber Cash bezahlen kannst und keine Raten jeden Monat dein Budget limitieren, kannst du locker eine kleine Notreserve ansparen. Mehr noch: Neben dem Notgroschen für Reparaturen kannst du auch jeden Monat einen kleinen Betrag für deinen nächsten Gebrauchtkauf beiseite legen.
Beispiel: So mache ich es.
Mein letztes Auto kostete 15.000,- EUR. Es handelt sich um ein Fahrzeug der Oberklasse. Bei Kleinwagen und Mittelklassefahrzeugen, ließen sich natürlich noch deutlich niedrigere Preise realisieren.
Ich habe das Geld direkt von meinem Sparkonto gezahlt. Die Kosten einer Finanzierung muss ich also nicht tragen.
Ich lege jeden Monat 300,- Euro für KFZ-Kosten beiseite. Dieses Geld ist für Reparaturen, Versicherung, Steuern und den nächsten Autokauf gedacht. Nach fünf Jahren habe ich hier 18.000,- EUR angespart. Abzüglich der zwischenzeitlich angefallenen Kosten bleiben hier noch locker 10.000,- EUR und mehr übrig. Meinen Gebrauchten kann ich mit verhältnismäßig wenig Wertverlust wieder verkaufen, sodass ich wieder ein gutes Budget für den nächsten Wagen habe.
Ein vergleichbares Fahrzeug in neu oder als Jahreswagen, würde mich mindesten 600,- EUR im Monat Leasing oder Finanzierung kosten. Die gesparten 300,- EUR lasse ich nun lieber meinem Aktien-Portfolio zukommen.
Mir ist auch klar, dass ich hier noch jede Menge weiteres Einsparpotential hätte. Aber wie schon in anderen Artikeln erwähnt, will ich mir trotz aller finanziellen Ziele auch etwas gönnen und das Leben genießen.
Wenn du in 5 Jahren für ein gebrauchtes Fahrzeug der Oberklasse nur 8000€ für Benzin, Steuern, Versicherung, Wartung und Verschleiß ausgibst, dann würde ich gern die Aufstellung sehen. Oder fährst du tatsächlich so wenig?
Hallo Marvin,
ich fahre ca. 4000 km im Jahr. Für längere Fahrten nutze ich ausschließlich den Firmenwagen. Das ist dann aber auch nur eine Fahrt pro Jahr in den Urlaub.
Viele Grüße
Mike
Hallo Mike,
ja das liebe auto……ich habe mich vor vier jahren bequatschen lassen, einen neuwagen privat zu leasen. keine weiteren kosten nur benzin + reifen. monatlicher aufwand händelbar, vier jahre überschaubar. und alle vier jahre ein neues auto mit keinen reparaturen.
jetzt nach vier jahren sehen meine erfahrungen wie folgt aus:
– monatsrate ist einfach weg – anders als zur ansparung wenns mal erheblich zwickt
– nur vier jahre – ist kurz, ist aber auch schrecklich lange wenn ich mir vorstelle dieses jahr angefangen zu haben
– keine reparaturen – stimmt ist ja neu
– pflicht zur regelmäßigen wartung – zeit- und geldaufwand um zur werkstatt zu kommen und wieder nach hause (günstiger mietwagen des händlers)
– beim fahren immer die sorge, es passiert was
– versicherung mit vollkasko – auto ist ja nicht billig und wenn schaden muss alles bei rückgabe repariert sein
mein fazit für mich: mache ich nicht mehr und bin froh wenn das teil im august weg kommt
mike ich bin wegen auto ganz bei dir. fahre auch nur ca 4.000-6.000 km im jahr. in münchen gibts super ÖPNV. der rest ist einkaufen, spazieren fahren, familiäre pflichtbesuche. aber leider geht es noch nicht ganz ohne auto.
viele grüße
Dieter
Hallo Dieter,
anhand dieses Artikels könnte man meinen, ich mache mir nichts aus Autos. Das ist ganz und gar nicht der Fall. Autos machen mir Spaß. Eine gute Ausstattung, das Design, eine ordentliche Beschleunigung, das alles bringt mir Freude. Nur sehe ich eben nicht ein, warum ich mir dafür unverhältnismäßig hohe Kosten ans Bein binden soll.
Mein aktueller Wagen ist 16 Jahre als, hat ca. 180.000 km runter und hat (inkl. anfänglicher Reparaturen) 25% von seinem Neuwagenpreis gekostet. Er hat viel Leistung und Hubraum und ist daher in Versicherung und Steuer recht kostspielig.
Wenn ich auf den Spaß verzichten würde, sollte auch ein kleineres Auto genügen. Dann könnte ich noch mehr Geld sparen. Aber das gönne ich mir in diesem Fall.
Ein paar Worte zum Umweltaspekt: Zwar fahre ich einen vergleichsweise stark motorisierten Benziner, mit entsprechend hohem Verbrauch, dennoch sehe ich in Elektroautos die Zukunft. Nur sind diese momentan noch außerhalb meines Budgets.
Außerdem gibt es meiner Ansicht nach kein besseres Recycling, als ein altes Auto vor der Schrottpresse zu bewahren. So viel kann ich gar nicht fahren, um den Resourcenverbrauch, für die Herstellung eines Neuwagens, durch Spriteinsparungen rauszuholen.
Na ja, du siehst schon, so redet sich jeder seine eigenen Ansichten schön. 😉
Leasing wäre für mich auch nix, noch nicht mal bei unserem Firmenwagen. Auch den haben wir gebraucht gekauft. Da er nur noch die hälfte seines Neuwagenwertes gekostet hat, hat der Kauf auch kein zu großes Loch in die Kasse gerissen.
Viele Grüße
Mike
Ich konnte schon vor ca. 20 Jahren nicht verstehen, warum das Auto des Deutschen „liebstes Kind“ ist. Der tatsächliche Wert steht doch – sofern man einmal nüchtern nachdenkt – in keinem Verhältnis zu den aufzuwendenden Anschaffungskosten.
Als Dampflokfan nutze ich natürlich gerne die Eisenbahn. Beim Anblick eines mit zur Verschrottung bestimmten Pkw beladenen Güterzuges wird der wirkliche Wert eines solchen Autos besonders deutlich. Lachend stelle ich mir vor, wie der Hochofen das Schicksal dieser wahren Geldvernichtungsmaschinen endgültig besiegelt und die Bahn ihren Beitrag hierzu leistet.
Das Bahnhofsgebäude, vor dessen Ausgang zur Gleisseite der Zug regelmäßig zum Stehen kommt, wenn ein Schnellzug zuerst vorbeigelassen werden muss, ist bereits im Jahre 1894 errichtet worden und erfüllt seinen Zweck noch immer.. ….
Viele Grüße
leo
Hallo Leo,
vielen Dank für deinen Kommentar.
Das Auto gegen die Bahn tauschen, würde ich jetzt nicht gleich. Das liegt vielleicht daran, dass ich auf dem Lande wohne und ohne eigenes Auto nicht auskomme. Doch auch wenn man ein Auto braucht, dann sollte man nicht gleich unverhältnismäßig viel dafür ausgeben. In meinem Umfeld gibt es viele Menschen, die ein deutlich geringeres Einkommen haben als ich aber dafür ein erheblich teureres Auto fahren.
Viele Grüße
Mike