Neben der BHP Group und Rio Tinto, hat mit Anglo American nun ein weiteres Bergbauunternehmen den Weg in mein Portfolio gefunden.
- Anglo American
- Kauf von 45 Stück am 01.10.2021
- Kaufkurs: 26,18 GBP
- Kaufkosten inkl. Gebühren: 1.194,22 GBP
- Dividendenrendite: 6,63%
- Kürzel LSE: AAL
- ISIN: GB00B1XZS820
Der britische Bergbaukonzern fördert auf dem ganzen Globus verschiedene Rohstoffe. Die Schwerpunkte liegen dabei auf dem Abbau von Diamanten, Kupfer, Platinmetallen, Eisenerz, Hüttenkohle (auch Kokskohle, metallurgical coal) und Nickel. Dabei deckt man ein breites Spektrum an Aktivitäten ab, die zur Rohstoffgewinnung gehören. Zum einen ist man als Explorer tätig, also man sucht und findet entsprechende Rohstoffvorkommen. Anschließend werden entsprechende Minen entwickelt und eingerichtet. Danach betreibt man die Minen und verarbeitet die Rohstoffe, um sie an die Abnehmer zu vertreiben.
Über das Tochterunternehmen De Beers, gräbt Anglo American in vier Ländern nach Diamanten: Botswana, Kanada, Namibia und Süd Afrika. In Chile und Peru wird Kupfer zutage gefördert. Die Platinmetalle und das Eisenerz werden in Afrikas Süden gewonnen. Die zur Stahlproduktion benötigte Kokskohle wird vor allem in Australien aus der Erde geholt. Eine Übersicht bietet die Weltkarte auf der Unternehmenswebsite.

Wie viel Anglo American mit den jeweiligen Rohstoffen im Jahr 2020 verdient hat, zeigt die folgende Übersicht.

Fast die Hälfte des Gewinns wird vom Eisenerz beigesteuert. Die Nachfrage – und damit die Preise – von Eisenerz hängen stark vom weltweiten Stahlbedarf ab. Stahl wird in erster Linie in der Bauwirtschaft gebraucht, aber auch in der Automobilindustrie oder im Maschinenbau. China ist der mit Abstand größte Stahlproduzent, womit die Konjunktur der Volksrepublik maßgeblichen Einfluss auf den Eisenerzbedarf haben dürfte.
Der zweitwichtigste Gewinnbringer sind die Platinmetalle (PGMs). Sie werden vor allem in der Automobilindustrie gebraucht, u.a. für Katalysatoren. Die Nachfrage dürfte sich hier nach und nach verringern. Zumindest dürfte klar sein, dass Katalysatoren bald weniger benötigt werden als bisher.
robustes Ergebnis trotz Covid-19

Die Jahresperformance 2020 hat kaum unter den weltweiten Lockdowns gelitten. Lediglich um 2% ist das Ergebnis gegenüber dem Vorjahr zurückgefallen. Auch die Dividendenkürzung ist vergleichsweise gering ausgefallen.
Dies zeigt, wie widerstandsfähig das Geschäftsmodell von Anglo American ist. Es zeigt aber auch, dass die Weltkonjunktur – allen voran in China – gleich nach der Krise wieder volle Fahrt aufgenommen hat
Aussichten
Im Gegensatz zu Rio Tinto und BHP, ist das Geschäft von Anglo American nicht ganz so sehr auf den Rohstoff Eisenerz konzentriert. Trotzdem handelt es sich auch hierbei um einen waschechten Zykliker. Wenn es mit der Weltkonjunktur wieder einmal bergab geht, werden dies Rohstoffförderer zu spüren bekommen. Dann könnten sich noch günstigere Kaufgelegenheiten ergeben.
Bis dahin hoffe ich aber auf weiteres weltweites Wachstum. Liegen die aktuellen Lieferengpässe erst einmal hinter uns, sollte es auch in der Automobilindustrie wieder rund laufen. Gute Nachrichten für Anglo Americans PGM Sparte.
Darüber hinaus befinden sich einige Projekte in der Entwicklung. So zum Beispiel die Quellaveco Kupfermiene in Peru, welche 2022 in betrieb gehen soll.
Für das Geschäftsjahr 2022 sind höhere Erlöse zu erwarten, als 2019. Einen Beitrag dazu, wird auch die weitere Senkung der Förderkosten leisten. Seit 2013 senkt Anglo American stetig seine Förderkosten, von einst 49% auf heute 28%. Dies wird durch verschiedene technische Innovationen und organisatorische Maßnahmen erreicht, welche man unter dem Begriff FutureSmart Mining zusammenfast. Ganz nebenbei werden so natürlich auch ehrgeizige CO2-Reduktions-Ziele erreicht. Das gehört heute schließlich zum guten Ton.

Dividenden
Das Unternehmen zahlt jeweils im Mai und im September eine Dividende. Die Höhe der Dividende hängt stark vom Geschäftsverlauf ab. Daher kann von einer stetig steigenden Dividende hier keine Rede sein. Das erste Halbjahr 2021 war sehr erfolgreich. Zusammen mit der regulären Halbjahresausschüttung, wurde daher auch eine Sonderdividende gezahlt. 251 US Cents gab es im September. Ein erheblicher Unterschied zu den 62 Cent in 2019.

Fazit
Auch wenn die Zukunft der Automobilbranche ungewiss ist, so bin ich doch zuversichtlich, dass Anglo American seine Rohstoffe weiterhin zu attraktiven Preisen an der Kunden bringen kann. Gegenüber den Mitbewerbern Rio Tinto und BHP, gefällt wir das breiter aufgestellte Portfolio, inkl. des 85-prozentigen Anteils am Diamantenmienenbetreiber De Beers.
Ein weiterer Unterschied zur Konkurrenz scheint in dem stärkeren Bestreben zu liegen, die Effizienz der Rohstoffförderung durch Innovation und Optimierung immer weiter zu steigern. Dabei fasst man auch das Ziel der Senkung von CO2-Emmisionen ins Auge.
Insgesamt rundet dieser Kauf meine Investitionen in Bergbauunternehmen ab. Mit Beteiligungen an drei Firmen, sehe ich mich hier gut aufgestellt.
Es handelt sich hierbei weder um die Aufforderung zum Kauf, noch zum Verkauf von Wertpapieren. Ich schildere hier lediglich meine Meinungen und Erfahrungen und mache keine Anlageberatung.
Der Handel mit Wertpapieren ist mit Risiken verbunden. Dies kann auch zum Totalverlust führen.
Bitte beachte hierzu meinen Disclaimer!