Den Lesern meines Dividenden-Blogs – oder denen, die mir auf Twitter folgen – ist vielleicht schon aufgefallen, dass ich Nils Gajowiys Meinungen zum Thema Dividendenaktien sehr schätze. Schon lange habe ich seinen YouTube-Kanal abonniert und lese die Performance-Reports auf seinem Blog. Wo Nils heute schon ist, will ich eines Tages sein.
So kann es vorkommen, dass ich mich von der einen oder anderen Aktienbesprechung auch mal inspirieren lasse. Wobei ich immer auf seinen Rat höre, selbst auf mein Geld aufzupassen und meine eigene Due Diligence durchzuführen. Neulich lenkte das unten eingebettete Video meine Aufmerksamkeit auf das Unternehmen Lazard Ltd.
- Lazard
- Kauf von 30 Stück am 01.12.2021
- Kaufkurs: 38,32 USD
- Kaufkosten inkl. Gebühren: 1.154,60 USD
- Dividendenrendite: 4,9%
- Kürzel NYSE: LAZ
- ISIN: BMG540501027
Finanzdienstleistungen für Firmenkunden und institutionelle Anleger
Die Lazard Limited wurde bereits 1848 gegründet und ist seit 2005 an der New York Stock Exchange gelistet. Das Unternehmen bietet verschiedene Finanzdienstleistungen an, hauptsächlich für Institutionen und Firmen. Über 3.000 Mitarbeiter sind in 26 Ländern aktiv und unterstützen die Kundschaft u.A. bei der Beschaffung von Kapital für Firmengründungen oder Investitionen, bei Mergers and Acquisitions oder aber bei der Restrukturierung von Verbindlichkeiten. Investoren werden beraten, wenn es z.B. um die Analyse von Asset-Portfolios geht. Und natürlich darf auch hier das aktuelle Trendthema ESG und nachhaltiges Investieren nicht fehlen.

Mit 273 Mrd. USD Assets Under Management gehört die Investmentbank sicherlich nicht zu den größten Unternehmen des Sektors aber doch zu den größeren Fischen im Teich. Das Geschäftsmodell setzt auch weniger auf schiere Größe und Wachstum um jeden Preis, als vielmehr auf langjährige, vertrauensvolle und diskrete Kundenbeziehungen.
Umsätze werden in erster Linie durch Gebühren für Asset Management und Finanzberatung erzielt. Rückblickend kann man hier nicht von stetig steigenden Einnahmen sprechen. Die Umsätze schwanken von Jahr zu Jahr, der übergeordnete Trend weist jedoch nach oben. Für verlässlich steigende Umsätze ist das Geschäft einfach zu abhängig von der weltkonjunkturellen Entwicklung.

Etwas stabiler als die Umsätze, zeigen sich die Assets Under Management (AUM). Auch hier gibt es Volatilität, insgesamt nehmen die verwalteten Vermögenswerte aber immer weiter zu.

Seit 2005 ist Lazards Marktanteil im Bereich der Finanzberatung von 7 auf 8,7% gestiegen. Bei den aktiv verwalteten Vermögen ist der Anteil von 0,25 auf 0,41% gestiegen. Das mag nicht sonderlich beeindruckend klingen, im Verhältnis handelt es sich jedoch um Steigerungen von 25% bzw. 64%. Bei den Summen, die hier bewegt werden, kommen auf diese Weise große Zahlen zustande.
Wie jedes Unternehmen, strebt auch Lazard weiteres Wachstum an. Neben dem Ausbau und der Optimierung bestehender Finanzdienstleistungen, will man auch neue Märkte erschließen bzw. die Präsenz hier weiter ausbauen. Unter anderem wurden hier Mittel- und Südamerika als auch China ins Auge gefasst.

Dividenden
Seit 2006 werden Dividenden gezahlt. Dabei sind diese nie gesenkt worden, eine Steigerung gab es aber auch nicht zu jeder Zeit. Von 2012 bis 2018 wurden die Aktionäre zusätzlich mit Sonderdividenden beglückt. Doch das ist noch nicht alles, neben den Ausschüttungen gibt es auch regelmäßige Aktienrückkäufe.

Das Unternehmen kann sich die Dividenden leisten. Eine Ausschüttungsquote um die 40% bietet noch jede Menge Spielraum. Hier besteht also kein Grund zur Sorge.
Fazit
Inzwischen ist der Finanzsektor in meinem Depot tendenziell überrepräsentiert. Ich zähle hier Versicherungen, Banken und BDCs hinzu. Mit der Investmentbank Lazard Ltd gesellt sich nun ein weiterer Vertreter hinzu. Allerdings konnte ich bei den überzeugenden Zahlen nicht widerstehen. Für mich als einkommensorientierten Investor, stimmt hier die Dividendenrendite, ohne dass diese durch einen Aktienkursverfall oder eine zu hohe Ausschüttungsquote erkauft wäre. Darüber hinaus ist zu erwarten, dass das Unternehmen weiter solide wirtschaftet und in moderatem Rahmen wächst.
Bisher konnten Anleger von dieser positiven Entwicklung reichlich profitieren. Zuletzt wurden jedoch keine Sonderdividenden mehr gezahlt. Doch egal, ob es diese zukünftig wieder geben wird, die Dividendenrendite ist so oder so attraktiv und wird voraussichtlich mit 7% p.a. weiter steigen.
Es handelt sich hierbei weder um die Aufforderung zum Kauf, noch zum Verkauf von Wertpapieren. Ich schildere hier lediglich meine Meinungen und Erfahrungen und mache keine Anlageberatung.
Der Handel mit Wertpapieren ist mit Risiken verbunden. Dies kann auch zum Totalverlust führen.
Bitte beachte hierzu meinen Disclaimer!
Hallo,
Ich selbst habe einige Vermögensverwalter im Depot. Ich mag die hohen Margen, geringe Verschuldung und natürlich die Dividende.
Ich würde mir an deiner Stelle auch mal Artisan Partners Asset Management anschauen. Fliegt meist unter dem Radar, ist noch kleiner als Lazard. Klein aber fein, fast 10% Divrendite, eine variable Dividende (immer 80% des Gewinns) plus Sonderdividende jedes Jahr. Langzeitschulden seit Jahren konstant bei 200 Mio, eine hohe Gewinnmarge von 35%. Und ist so was von unterbewertet. Bewegt sich seit über einem Jahr nur seitwärts, so kann man regelmäßig nachkaufen.
Hallo Alex,
vielen Dank für deinen Hinweis. Das Unternehmen kannte ich bisher nicht. Ich werde definitiv mal einen näheren Blick riskieren.
Immer wenn ich denke, meine Watchlist wird mal etwas kürzer, kommt wieder neuer Input rein. 😁
Viele Grüße
Mike
Hi Mike,
Auf Artisan bin ich über diesen deutschen Investor auf Seeking Alpha gekommen. Ich kann seine Kommentare nur empfehlen, kann man viel von lernen.
https://seekingalpha.com/user/39467346/comments
„Immer wenn ich denke, meine Watchlist wird mal etwas kürzer, kommt wieder neuer Input rein.“
Das Problem kenne ich, ich versuche die Zahl der Aktien in meinem Depot bzw. Watchlist zu verringern stattdessen werden es aber immer mehr. Ich suche nicht bewusst nach neuen Unternehmen und trotzdem finde ich fast jede Woche eine neue tolle Aktie oder Investment.
Werde demnächst meinen ersten closed-end fund kaufen und zwar diesen hier: Virtus AllianzGI Artificial Intelligence & Technology Opportunities Fund. Zahl eine monatliche Dividende, Divrendite leigt bei 7,2% mit der Sonderausschüttung am Ende des Jahres könnten es auch locker über 10-15% werden. Bin über den Bloger DivGro auf geschlossene Fonds gekommen.
https://seekingalpha.com/article/4476827-monthly-review-divgro-november-2021?messageid=2800&utm_campaign=4476827&utm_medium=email&utm_source=seeking_alpha&utm_term=RTA+Article+Smart
Legal & General aus England finde ich auch nicht schlecht. Über 6% Divrendite.
https://group.legalandgeneral.com/media/biueeuli/hy21-slide_final.pdf
https://seekingalpha.com/article/4473456-legal-and-general-one-best-yielding-blue-chips-never-heard
VG Alex
Hallo Alex,
super Tipps von dir, danke.
Legal & General belegt derzeit einen der Spitzenplätze auf meiner Watchlist. Langsam werden es aber zu viele Finanztitel in meinem Depot. Aber es ist nun mal so, dass diese derzeit eine attraktive Bewertungen bieten. Sicherlich kommen auch mal konjunkturelle Phasen, in denen andere Branchen endlich mal wieder günstig zu haben sind.
Den CEF werde ich mir auch mal anschauen. 👍
Viele Grüße
Mike
Den CEF habe ich mir inzwischen angeschaut. Das klingt alles ganz gut. Für einen Income-Investor (der ich ja bin) sicherlich auch ein passendes Investment. Nur tue ich mich mit Sammelanlagen immer ein wenig schwer. Mir fehlt da der Bezug, den ich zu einem „normalen“ Unternehmen habe, an welchem ich mich über Einzelaktien beteilige.
Trotzdem kommt der Virtus AllianzGI Equity & Convertible Income Fund auf meine Watchlist. Er ist in letzter Zeit extrem gut gelaufen, vielleicht gibt es ja auch mal günstigere Einstiegsgelegenheiten. Laut NAV und MarketPrice ist der aktuelle Aufschlag aber minimal, also quasi fair bewertet. 🤔
Viele Grüße
Mike
Hallo Mike,
Ich habe auch mittlerweile viele Finanztitel, viele Versicherungen, Vermögensverwalter und auch einige Bankenaktien, vor allem Regionalbanken aus den USA und natürlich auch viele BDCs. Noch hält sich der Gesamtwert dieser Investitionen aber im Rahmen. Einige Werte könnten von steigenden Zinsen profitieren.
Was die CEFs angeht, da weiß ich auch noch nicht ob es langfristig was für mich wäre. Ich muss erst ein Gefühl für diese Art von Investment entwickeln. Von den 10 größten Positionen des Virtus AllianzGI Artificial Intelligence & Technology Opportunities Fund habe ich 7 sowieso schon im Depot. Es wäre also ziemlich redundant. Ich würde mit diesen Technologie-Werten aber niemals auf eine Divrendite von knapp 10% kommen, höchstens auf 1-2%.
Ich sehe CEFs als ein Mittel zum Zweck, es lässt sich damit viel Cashflow generieren bei einem überschaubaren Risiko. Das Geld kann man dann in Aktien seiner Wahl investieren.
Wir meinen zwei unterschiedliche CEFs.
„Trotzdem kommt der Virtus AllianzGI Equity & Convertible Income Fund auf meine Watchlist.“
https://www.virtus.com/products/virtus-allianzgi-equity-convertible-income-fund#shareclass.N/period.quarterly
Der CEF denn ich meine wird aktuell mit einem Discount von 7,5% gehandelt. Der NAV liegt bei knapp 27 $ und der Kurs bei 25 $. Der andere CEF wird laut der Website sogar mit knapp 10% Discount gehandelt, Stand 27.12.21.
https://www.virtus.com/products/virtus-allianzgi-artificial-intelligence-technology-opportunities-fund#shareclass.N/period.quarterly
Wie dem auch sein, es schadet bestimmt nicht sich mit dieser Form von Investment auseinanderzusetzen. Mal sehen ob es für mich eine Alternative zur Einzelaktien wird. Noch vor drei Jahren hätte ich auch niemals in REITs, BDCs oder gar mREITs investieret. Man entwickelt sich ständig weiter.
VG Alex
Moin Alex,
diese CEFs sind auf jeden Fall interessant und sie haben definitiv ihre Vorteile. Wie du, habe auch ich einen Großteil der Werte bereits in mindestens einem meiner Depots. Facebook/Meta Platforms bildet eine Ausnahme.
Wie gesagt, gebe ich Einzelaktien gegenüber Sammelanlagen den Vorzug. Meine durchschnittliche Dividendenrendite ist schon recht hoch, sodass auch genug Cashflow entsteht, um diesen in neue Aktien zu investieren.
Langfrsitig strebe ich eine Mischung aus HighYield und DividendGrowth an. Auf lange Sicht, sollten die DividendGrowth-Aktien mehr Cash abwerfen, als die HighYielder.
BDCs und REITs machen derzeit etwa ein Drittel meines Portfolios aus (14% und 17%). Ich hätte kein Problem damit, wenn der REIT-Anteil weiter wächst. Solange ich hier an die Diversifikation denke, sehe ich da keinen Klumpen.
Viele Grüße
Mike
Kann ich so unterschreiben. Ich habe einige Werte wo ein jährliches Divwachstum von 10-15% in den nächsten 20 Jahren möglich wäre. Das wären dann 3-4 Verdopplungen, dadurch würde selbst aus einer anfänglichen Divrendite von mickrigen 2% nach 20 Jahren 15-32% werden (ich wäre auch mit 7-10% zufrieden). Das würde jeden High-Yield Wert in den Schatten stellen. Auf lange Sicht ist stetiges Dividendenwachstum einfach unschlagbar!
Deswegen liebe ich Aktien wie T Rowe Price, Lowe’s, Home Depot, Texas Instruments, AbbVie, Amgen, M.D.C Holdings, Microsoft, Union Pacific, Northrop Grumman, L3Harris, UnitedHealth, Anthem, Aflac, ADP, Broadcom, Bank OZK, Blackrock, Cintas, Snap-On, Tractor Supply, Kroger usw….
VG Alex
Hallo Alex,
allein auf Dividendenwachstum zu setzen, das traue ich mich nicht. Zum Ersten fehlt mir da der lange Anlagehorizont. Schließlich möchte ich in spätestens 10 Jahren damit beginnen, einen Teil der Dividenden für meinen Lebensunterhalt zu nutzen.
Zum Zweiten lässt sich aus der Vergangenheit nicht zwingend auf die Zukunft schließen. Es ist eben nicht sicher, dass Dividendensteigerungen weiter fortgesetzt werden. Und wenn sie fortgesetzt werden, dann ist wiederum nicht sicher, mit welchen Steigerungsraten. Eine 10-prozentige Steigerung einfach auf die kommenden 20 Jahre hochzurechnen, das fällt für mich schon in den Bereich der Spekulation.
Dennoch haben die DividendGrowth-Titel für mich eine wichtige Bedeutung. Vor allem sollen sie sich gegen die Inflation stemmen. Ein Verhältnis zwischen HighYield und DividendGrowth von 50 zu 50, könnte ich mir für mein Depot gut vorstellen.
Viele Grüße
Mike